JuicyFields! Seid ihr bekifft?

Dieser Artikel ist seit ein paar Wochen online und ich habe eine ganze Reihe von Kommentaren dazu bekommen. 

Insbesondere wird mir darin vorgeworfen, schlampig recherchiert zu haben. 

Dazu folgendes: Die Website von JuicyFields gibt praktisch keine verwertbaren Informationen her. Recherchiert man über sekundäre Quellen im Internet stößt man sehr schnell auf veraltete Informationen. Sie sind deswegen veraltet, weil sich in diesem Unternehmen sehr viel, sehr schnell ändert.

Die Leute hinter JuicyFields und ihre Fangemeinde sind geradezu ängstlich darauf bedacht, keine Informationen preiszugeben.

Dabei wäre es doch so einfach, eine Liste der “Grow-Partner“ mit ihren Lizenzen zu veröffentlichen.

Es wäre so einfach, einen Geschäftsbericht mit greifbaren Umsatzzahlen zu veröffentlichen.

Es ist etwas, was ich von jedem seriösen Unternehmen erwarte. Jedes seriöse Unternehmen tut das auch gerne, wenn es wirklich erfolgreich ist. Denn es ist ein Argument für eine Investition.

Finde ich dagegen nur Nebelkerzen, ist das ein starkes Argument gegen eine Investition.

Jeder erfahrene Investor lacht daher nur über Läden wie JuicyFields. Ich meine damit Leute, die wirklich schon ein Vermögen verdient haben und ihre “finanzielle Freiheit“ erreicht haben. Ich zähle mich selbst dazu.

Es sind die Unerfahrenen und Naiven, die auf solche Maschen hereinfallen und sie verteidigen sie auch noch vehement.

„Warum sollen wir nicht auch einmal Glück haben?“

Weil es diese Art “Glück“ nicht gibt. Sie ist ein falsches Versprechen. Immer!

Macht selbst daraus, was Ihr daraus machen wollt.

Nun viel Spaß beim Lesen!

Ein Kapitalistenschwein lässt sich nicht gerne betrügen. Deshalb schauen wir uns allzu gut klingende Investment- und Geschäftsmodell besonders kritisch an. 

Unsere Alarmglocken schrillen, wenn so etwas plötzlich massiv und von Leuten angepriesen wird, die sich ansonsten nicht die Bohne für Investments interessieren. Aktuell haben wir daher JuicyFields unter die Lupe genommen.

Cannabis als Mode-Investment

Investitionen in Geschäftsmodelle mit Cannabis sind momentan en Vogue.

Laut Statista wurden 2020 in Europa auf dem legalen Cannabis-Markt ca. 230,7 Millionen Euro umgesetzt. 

Prognosen rechnen damit, dass sich diese Umsätze bis 2025 auf mehr als 3,1 Milliarden Euro mehr als verzehnfachen könnten. Speziell die Legalisierung für medizinisches Cannabis hat ohne Frage einen lukrativen Markt geschaffen und in den ist JuicyFields laut eigenen Aussagen eingestiegen.

Was uns dabei wundert ist allerdings, dass JuicyFields auf diesem Markt mehr zu verdienen scheint als alle anderen auf dem Cannabis Markt tätigen Unternehmen zusammen. 

Nur so wären die unverhältnismäßig hohen Renditen erklärbar, die JuicyFields verspricht.

Scams sehen für Laien immer perfekt aus

Wenn ich den Auftritt von JuicyFields nach unserem Vorsicht-Scam-Schema analysiere, dann bekomme ich schnell den Eindruck, dass deren Vorgehensweise die gleiche ist, wie bei nahezu allen bisherigen Pyramidensystemen, die nach relativ kurzer Zeit geplatzt sind.

Bedenke dabei, dass es zuerst nie glasklare Beweise für einen Betrug gibt! Sonst würden Scams ja nicht funktionieren. 

Dennoch gehen Betrugsmaschen seit über 100 Jahren immer gleich vor:

  1. Unüblich hohe Renditen bei, zuerst, pünktlichen Auszahlungen 
  2. Werbung ist auf Vertrauen und nicht auf Zahlen und Fakten aufgebaut
  3. Das Geschäft wird ausschließlich von Laien empfohlen
  4. Die sogenannten Gewinne werden aus Einlagen neuer Kunden bezahlt. 
  5. Speziell diesen letzten Punkt erfährt man natürlich erst hinterher.
  6. Bestehende Warnungen von Aufsichtsbehörden, oder im Internet.

Der JuicyFields Hype

Der beginnt mit dem Versprechen, völlig simpel, einfach und ohne jede Vorkenntnisse Renditen von 35% bis zu 500% verdienen zu können.

Das zweite Alarmzeichen ist, dass Laien in euphorischen Posts versichern, das Unternehmen recherchiert und das Angebot umfassend getestet zu haben. 

Der einzige angeführte Beweis für die Seriosität ist dabei allerdings nur, dass sie die erste Auszahlung aus ihrer 50€ Investition tatsächlich auf ihr Bankkonto erhalten haben. Leute, so funktionieren Scams, deshalb funktionieren Scams!

Natürlich wird JuicyFields von seinen Kunden vehement gegen jede Kritik verteidigt. Es darf kein Betrug sein, wenn man selbst dort investiert hat!

Betrugsmaschen hören sich immer absolut super an, sind völlig simpel zu verstehen, bringen mega Renditen und zahlen am Anfang problemlos und überpünktlich aus. Es geht darum, eine Massenbewegung zu erzeugen, um möglichst schnell, möglichst viel Geld einzusammeln.

Gibt es ein Vertriebssystem?

Ein, auf Provisionen basierendes, Vertriebssystem bringt 100 Extra Punkte bei unserer Scam Bewertung. Denn es beschleunigt obigen Ablauf eines Betrugs exponentiell. Das hat sich inzwischen herumgesprochen.

Deswegen kommuniziert JuicyFields auch ganz klar, dass es kein Affiliate- oder Kunde-wirbt-Kunde-Programm gibt. Sie betonen selbst ganz deutlich, dass so etwas unseriös wäre.

Dennoch kannst du dich per E-Mail für ein solches Programm bewerben. Detaillierte Informationen über Provisionshöhen sind hingegen nirgends zu finden. Offiziell gibt es keine Vertriebspartner.

Extrem auffällig ist jedoch, dass JuicyFields-Links in sozialen Medien auf, „../?source=affiliate_name“ enden. Auch wenn dies erst mal nur ein ganz normaler Tracking Parameter ist, frage ich mich, warum so viele Leute Links auf JuicyFields Angebote posten und dabei diese Art von Link-Endung verwenden.

Wir wissen mittlerweile aus sicherer Quelle, dass es eben doch ein Affiliate Programm gibt, welches eine Provision in Höhe von 5% auf die Pflanzenkäufe neuer Kunden gewährt. 

Dazu gibt es Mindestumsätze, die erreicht werden müssen, um Provisionsberechtigt zu bleiben. Zum Beispiel muss jeden Monat einer neuer Kunde geworben werden.

Damit liegt ein weiteres Indiz für einen Betrug vor. JuicyFields hat sehr wohl ein Kunde-wirbt-Kunde Belohnungssystem, versteckt dieses jedoch überaus geschickt. Um überhaupt davon zu erfahren, muss man zuerst einmal selbst investiert haben, also überzeugt sein.

Was zum Teufel ist ein „Potpreneur“?

Die Startseite unter juicyfields.io liefert eigentlich gar keine Informationen. Ohne dich anzumelden, erfährst du nichts, außer dass sich der Cannabis Anbau lohnt. Für mich wäre allein dieser dürftige Auftritt bereits ein Grund, keinen Gedanken mehr an ein Investment bei dieser Firma zu verschwenden. 

Seit dem 7. März gibt es keine deutsche Version dieser Seite mehr. Die Aufsichtsbehörde BaFin hatte ähnliche Gedankengänge wie wir und JuicyFields hat daraufhin den Zugang in ihrem Zuständigkeitsbereich gesperrt. 

Deshalb können sich deutsche Residenten nicht mehr an der „Cannabis Crowdgrowing Platform“ beteiligen. Auch wenn ich insgesamt wenig von staatlicher Regulierung halte, bringe ich einiges an Verständnis für diesen Schritt auf und er fügt meiner Argumentation, dass es sich hierbei um einen Betrug handelt, ein weiteres wichtiges Indiz hinzu.

Neben den zwei Slogans, kannst du dich auf dieser Website nur anmelden, oder ein Konto eröffnen. Darüber hinaus gibt es eine Adresse in Amsterdam und Links zu FAQ, AGB und Impressum.

Fakten, Zahlen und eine Erklärung des Geschäftsmodells fehlen hingegen komplett. Präsentiert sich so ein seriöses Investment Business? Eher nicht.

Du wirst kein „Potpreneur“!

Hast du dich einmal angemeldet, kannst du im Backend Pflanzen kaufen und ihnen über hübsche Prozessbalken beim Wachsen zuschauen. Nach bestimmter Zeit wird deine Pflanze geerntet und getrocknet, dann kannst du  die Ernte per Mausklick verkaufen. Das nennt sich „Potpreneur“.

Doch kaufst du wirklich eine Pflanze? Läuft da tatsächlich ein Mensch in Portugal oder Kolumbien aufs Feld und bringt deine ganz persönliche Ernte ein? Klar wäre das nur schwer machbar! In den FAQ steht daher auch ganz deutlich:

„Die Pflanzen werden nicht gekennzeichnet. Wir nummerieren die Klone nicht, wir teilen die Pflanzenbestellungen auf mehrere Erzeuger auf und arbeiten mit dem Durchschnittsgewicht der Ernte. Das Ergebnis ist, dass alle Nutzer das gleiche Durchschnittsgewicht haben.“

Du bist also mitnichten Online Pot-Pflanzer, sondern einfach nur Geldgeber. Genau deswegen konnte die BaFin ihre Zweifel anmelden.

Für dein Geld wird dir kein Eigentum an konkreten Pflanzen verschafft, sondern deine Zahlung fließt in einen obskuren, großen Topf. 

Diese Täuschung ist allein darauf angelegt, die vielfältigen Pflichten regulierter Finanzdienstleister zu umgehen und die Kontrolle durch die Finanzaufsicht zu vermeiden. 

Allein die Kenntnis dieses Tricks sollte eigentlich ausreichen, um von einer Investition Abstand zu nehmen.

Völlig risikofreies Lock-Angebot

Die JuicyFields Angebote lesen wie aus einem Scam-Lehrbuch. Wie alle Betrugsmaschen bietet auch JuicyFields ein mega simples und super günstiges Einstiegsprodukt an. 

Das Lock-Angebot nennt sich „Juicy Flash“ und verspricht für ein 50€ Investment bei einmaliger Ernte zwischen 67,50 € und 82,50 € Profit nach 108 Tagen. Überschaubarer Preis, überschaubare Zeit und leicht zu verstehen.

Die weiteren Produkte kosten dann schon 2.000€ und variieren in der Laufzeit (3-5 Jahre), Anzahl der Ernten (2-4) und natürlich im Gewinn (3.600 € bis 12.000€).

So testest du erst mal mit der 50€ Pflanze, um die Gewinne nach den ersten Auszahlungen zu reinvestieren. 

Wenn das funktioniert, steigen die meisten gierig auf die größeren Produkte wie Juicy Haze mit 5 Jahren Laufzeit und 9.000 – 12.000€ Gewinn ein. 

In Werbe-Videos wird das Ganze als passive Einkommensquelle verkauft und ich selbst habe mir schon anhören müssen, dass begeisterte Anleger diese Gelder gleich in ihre weitere Lebensplanung einbeziehen.

Doch wer hat schon eine Ahnung davon, wie der Cannabis Markt und insbesondere die Preise in fünf Jahren aussehen werden? Der Markt wird sich mit ziemlicher Sicherheit ändern und die Zahlen könnten bis dahin ganz andere sein.

Sehr wahrscheinlich gibt es in fünf Jahren kein JuicyFields mehr.

Bestellung und Rechnung

Wie wir gesehen haben, werden hier mitnichten Pflanzen verkauft.

Das erklärt auch, warum es keinerlei Angaben zu Steuern gibt. Bei einem Verkauf würde nämlich dort, wo ein Eigentumsübergang stattfindet, zwangsläufig Mehrwertsteuer anfallen. 

Über diese, verpflichtende Abgabe, die immerhin rund 20% deiner Anlagesumme ausmachen würde, verliert JuicyFields denn auch nirgends ein Wort. Eine Steuernummer des verkaufenden Unternehmens suchen wir ebenfalls vergebens. Klar, es wird ja nichts verkauft!

Vor diesem Hintergrund fallen solche Kleinigkeiten, wie eine fehlende Widerrufsbelehrung, aussagekräftige AGB, oder eine Gerichtsstandsvereinbarung schon gar nicht mehr weiter ins Gewicht.

Die Zahlung erfolgt ausschließlich per Vorkasse-Überweisung an die Niederländische B.V. mit Bankverbindung auf Zypern. Alternativ mit Bitcoin.

Internationale Konten sind an sich nichts Schlimmes, dennoch frage ich mich ernsthaft, warum eine Niederländische Firma nicht auch ein Konto in den Niederlanden hat?

Etwas alarmierender ist, dass es keine Möglichkeit gibt, mit Kreditkarten oder Paypal zu bezahlen.

Jede Kartenzahlung kann nämlich, aus bestimmten Gründen, binnen 6 Monaten storniert werden. Die Zahlungsanbieter halten daher, je nach Risiko-Einschätzung, zwischen 10% und 20% der Einnahmen über diesen Zeitraum zurück. 

Doch schon vorher prüfen sie das Geschäftsmodell auf Herz und Nieren, um nicht auf den 80-90% sitzen zu bleiben, wenn sich die Rückbuchungen häufen. 

Kein seriöses, aufstrebendes Unternehmen würde auf diese Zahlungsarten verzichten. Sie machen es einfacher, Kunden zu gewinnen und bilden gleichzeitig Vertrauen. Fehlen sie, hat das einen ernsthaften Grund und auch das werte ich als ein weiteres Alarmsignal.

Das Greenpaper – Viele Worte, wenig Aussage

Wer es sich antut, das sogenannte „Greenpaper“ tatsächlich ganz zu lesen, stellt schnell fest, dass der gesamte Text ausschließlich darauf ausgerichtet ist dem Leser zu verdeutlichen, wie profitabel und risikolos das Modell ist.

Immer wieder werden Begriffe wie „simpel, einfach, legal, legaler Markt, ohne Risiko, geringe Risiken, erhebliche Verringerung des Risikos, größere Sicherheit oder auch größte Chance unseres Lebens“ benutzt. Und dabei sind wir erst auf Seite 4 des Greenpaper angekommen!

Warum sollte ein seriöses Unternehmen zudem Basisangaben, wie Handelsregisterdaten, Stammkapital, Risiken, oder gar den verpflichtenden Warnhinweis auf einen möglichen Totalverlust der Investition unterschlagen? 

Ganz einfach: je weniger das Unternehmen verspricht, desto schwieriger wird es sein, ihm eine Betrugsabsicht zu beweisen. Die falschen Versprechungen machen jene Unwissenden, die gerade erst selbst investiert haben. 

Das Management hat davon im Zweifel nichts geahnt, denn die Risiken lagen doch ganz klar auf der Hand. Oder?

Verworrene Strukturen sind kein gutes Zeichen

Wo wir gerade vom Management sprechen, wird es auch nicht so deutlich, wo dieses nun tatsächlich sitzt. Laut Web-Auftritt war die Juicy Grow GmbH zuerst in Berlin registriert. Nun entnehmen wir der Website, dass eine Juicy Holdings BV die Geschäfte übernommen hat, Geschäftsführer ist nicht mehr Viktor Bitner sondern ein Alan Glanse.

Der ist angeblich, dank 100 Bitcoin, die er 2012 gekauft hatte, plötzlich sehr reich gewesen. Mit diesem Geld hat er sich seinen Lebenstraum erfüllt und ist in den Cannabis Anbau eingestiegen. So jedenfalls die Legende.

Dazu drängt sich mir nun allerdings die Frage auf, warum seine Pflanzen unter Plastikplanen, oder in Zelten vor sich vegetieren. Mit derart viel Geld hätte er ohne weiteres in richtig professionelle Anlagen investieren können, wie seine Mitbewerber.

Suchen wir weiter, stoßen wir noch auf eine Juicy Fields AG in der Schweiz, für welche wiederum ein einschlägig bekannter Prinz als Geschäftsführer eingetragen ist.

Das ganze riecht einfach faul, wenn ich es mal rein logisch betrachte.

Lauter unnütze Zahlen

Statt dessen werden Marktprognosen in den Raum geworfen. Eine wilde Mischung von Zahlen über illegales, legales und manchmal medizinisches Cannabis. Die Angaben variieren dabei wahllos über die gesamte Welt.

Dazu finden wir den Hinweis, dass in Kanada 37 Millionen, den USA 327 Millionen und in Europa fast 743 Millionen Menschen leben. Das sind die komplette Einwohnerzahlen für die einzelnen Länder bzw. Regionen, vom Säugling bis zum Greis… Sicherlich sind nur ein Bruchteil davon, potentielle Cannabis Konsumenten. Konnte man die Zielgruppe nicht ein wenig genauer eingrenzen?

Ein Prospekt für eine Investitionsentscheidung sollte relevante Zahlen zu Kosten, Marktteilnehmern und Risiken beinhalten. Hier gibt es erst gar keinen Prospekt.

Im „Greenpaper“ findet sich ausschließlich Hype, der zu nichts weiter taugt, als die Gier zu wecken. Das scheint zu klappen.

Als ursprünglich deutsches Unternehmen musste die Juicy Grow GmbH in Berlin einen Jahresabschluß erstellen und veröffentlichen. Dieser ist im Bundesanzeiger zu bestaunen.

Laut eigener Aussage im JuicyFields Newsletter wurden 2020 12.5 Tonnen Cannabis geerntet.

Diese Menge hätte nach anderen Angeben von Juicyfields einen Wert von rund 37.5  Millionen Euro geschaffen. Im offiziellen Jahresabschluss finden sich jedoch nur knapp 316.786,00 Euro.

Hier fehlt ein zweistelliger Millionenbetrag und ich gehe davon aus, dass die Zahlen im Abschluss korrekt sind. Wer würde Steuern auf Einnahmen zahlen, die es gar nicht gab? Umgekehrt wäre es sehr unklug, derartige Einnahmen zu verschweigen.

Das Ganze wurde obendrein mit einem einzigen Mitarbeiter bewältigt, der dafür ein Gehalt in Höhe von ganzen 8.371,09 Euro bezogen hat.

Auch die Bilanz nicht direkt etwas mit Umsätzen zu hat. Man muss kein Genie sein, um festzustellen, dass die Firma zu arm für die behauptete Geschäftsvolumen ist.

Sagenhaft günstige Produktion 

Zur sagenhaften Profitabilität des Unternehmens findest du lediglich eine Tabelle, in welcher, beleglos, behauptet wird, dass die üblichen Produktionskosten für ein Gramm Cannabis zwischen 80 Cent und 2,80 Dollar liegen. JuicyFields schafft es, das auf sagenhafte 20-30 Cent zu reduzieren. Wie?

Cannabis wird seit 2.400 Jahren von Menschen angebaut und verwendet und jetzt kommt ein Wunderunternehmen und kann die Pflanzen plötzlich zu einem Bruchteil der Kosten produzieren? 

Selbst wenn das so wäre, würde es nicht lange dauern bis die anderen Unternehmen damit nachziehen und den Wettbewerbsvorteil ausgleichen. 

Es gibt keine Wunder-Unternehmen

Das Gesamtbild ist das gleiche wie bei allen anderen bekannten Scams. 

Es geht um ein unerfahrenes Unternehmen, das noch keine zwei Jahre am Markt ist und dennoch alles viel besser macht als alle anderen.

Die Unterlagen von JuicyFields sind derart voll von unglaubwürdigen Aussagen, dass wir noch seitenweise weiter darüber schreiben könnten. 

Tatsache ist jedoch, dass JuicyFields in der Argumentation und im Marketing extrem gut ist. Unerfahrene Investoren dürften es schwer haben, die Machenschaften zu durchschauen.

Auch nach dem BaFin Schritt sind die Foren voller Aufmunterung und „jetzt erst recht“ Parolen. Der Traum vom passiven Einkommen aus geringen Investitionen ist einfach zu schön.

Daher finden die Fans und Promoter jede Menge Ausreden, warum das alles nicht wahr ist. Alle Zweifel sind nur böse Vorwürfe von Neidern und engstirnigen Beamten. Für die Richtigkeit ihrer Annahme spricht jedoch nur, dass die Auszahlungen noch immer belegbar korrekt erfolgen. 

Das jedoch wird unserer Ansicht nach irgendwann vorbei sein. Denn alle Anzeichen deuten darauf hin, dass auch JuicyFields nichts weiter ist, als ein Ponzi-System.

Der Wettbewerb zeigt Transparenz

Auf der Suche nach ähnlichen Unternehmen zum Vergleich der Renditen, bin ich auf eine Plattform mit einem sehr ähnlichen Angebot gestoßen. 

Hier finden sich alle Informationen, übersichtlich dargestellt, auf der Website. Das Geschäftsmodell wird ebenfalls genau erklärt.

Hier gibt es tatsächlich Hallen zum Indoor Anbau von Cannabis und das Ganze ist lizensiert. Die Ernte geht zu einem Teil in medizinisches Marihuana, zu einem anderen Teil in legale CBD-Produkte. Selbstverständlich könnte ich diese Standorte auch besuchen und mich vor Ort von der Seriosität des Unternehmens überzeugen.

Mit meinem Geld erwerbe ich dort wirklich Pflanzen. Wie diese nach der Ernte tot sind, stellt mir das Unternehmen neue Klons zur Verfügung und das auf Lebenszeit. Folgerichtig werden mir beim Kauf auch Mehrwertsteuer berechnet. 

Zur Finanzierung eines aufwändigen Indoor Anbaus macht dieses Verfahren Sinn. Dementsprechend geringer ist hier auch die Rendite, sie liegt dennoch bei stattlichen 12%. Jedoch weit unter dem, was JuicyFields versprechen.

Edit: Aufgrund vielfach erhobener Vorwürfe, ich würde Werbung für die Konkurrenz machen, habe ich in diesem Absatz jeden Hinweis auf die Identität der von mir erwähnten seriösen Firma entfernt. Findet selbst und vergleicht.

Urteil im Indizienprozess

Wie gesagt, haben wir es uns nicht leicht gemacht, zu einer abschließenden Bewertung zu kommen. Am Ende ist es jedoch eine überwältigende Anzahl von Indizien, die mich zu dem Schluß kommen läßt, dass du dein Geld besser woanders anlegen solltest:

  1. Der Vergleich mit einem offenkundig seriösem Mitbewerber wirkt vernichtend.
  2. Es wird über den Charakter des Investments gelogen. Du kaufst keine Pflanzen und weißt nicht, wofür dein Geld verwendet wird.
  3. Die behaupteten Umsatzzahlen können nicht stimmen. In der öffentlichenBilanz finden sich knapp €300.000 an Vermögenswerten. Das passt nicht zusammen!
  4. Die in Aussicht gestellten Gewinnmargen sind auf dem Markt nicht erzielbar.
  5. Die Unternehmens Website liefert keine verwertbaren Informationen
  6. Es fehlen sowohl klare AGB, als auch weitere vorgeschriebene Informationen. Kein seriöses Unternehmen verzichtet auf diese Pflichtangaben.
  7. Die LKA Berlin bestätigt, dass es bereits gegen das Unternehmen ermittelt.
  8. Die BaFin hat einen Warnhinweis veröffentlicht.
Wenn es mal so weit ist, dauert es nicht mehr lange!

Hier riecht es nicht nach Marihuana, sondern einfach nach Betrug. 

Wer anderer Meinung ist, sei herzlich eingeladen, mich mit soliden Zahlen und Fakten eines Besseren zu belehren. Ich bin gespannt!

Nachtrag:

Vielen Dank für die Kommentare, auch von denen, die meinen Artikel für unseriösen Quatsch, oder Werbung für die Konkurrenz halten.

Wann immer sich eine Behauptung als Unwahrheit herausstellt, wird es seitens von JF sofort geändert. So geschehen mit einem Schwindel um eine Plantage in Costa Rica, oder nicht lizensierte Partner in Südafrika. Saubere Arbeit! Es ist wirklich schwer, bis unmöglich einen Schwindel nachzuweisen. Ich werde keine weitere Lebenszeit auf etwas verschwenden, was dem Rennen zwischen Hase und Igel ähnelt.

Natürlich laufen auch noch die Auszahlungen problemlos! Das ist die erste Voraussetzung dafür, dass alte Kunden neue Kunden davon überzeugen ebenfalls einzusteigen.

Die Auszahlungen werden erst dann verzögert, wenn die Anzahl der neuen Investoren beginnt zu stagnieren.

Schaut euch doch einfach an, wie sich seriöse Unternehmen der Cannabis Branche präsentieren:

https://ir.curaleaf.com

Von denen kann man einfach Aktien kaufen – und die laufen gar nicht mal so besonders.

Beethoven gegen Hausmeister

Mein Leben hat sich anhand einer Kette von Zufällen entwickelt, welche auf den ersten Blick ziemlich irre erscheinen mag. Erst heute, mit genügend Abstand, entdecke ich darin eine geradezu zwingende Logik. 

So habe ich es durchaus mal versucht, den braven, bürgerlichen Weg zu gehen. Als Jura- Student, in München. Mit einem WG-Zimmer, im damals noch gar nicht so hippen, Glockenbachviertel – und einem Job bei der Münchner Wach-und Schließgesellschaft. So nannte sich das älteste „Security Unternehmen“ der Stadt und einen ehemaligen Zeitsoldaten haben sie gern genommen. Besonders, wenn er fließend drei Sprachen beherrschte und ein sauberes Führungszeugnis hatte. Was in dieser Branche alles andere als selbstverständlich war.

Eigentlich konnte ich mich auch gar nicht beschweren über meine Einsätze, außer dass es sich dabei meist um 12-Stunden Schichten handelte. Von 6 Uhr morgens  bis 18 Uhr abends, habe ich bei SIXT Reservierungsanfragen entgegengenommen, oder mir von 9 Uhr bis 18 Uhr in Juweliergeschäften die Beine in den Bauch gestanden. Zusätzlich belastet mit einem Revolver und der Anweisung: „Wenn mal was ist, um Gottes Willen erst werfen, dann schießen!“ 

Die aufgerüschten Damen dort, fanden mich süß. Die Herren in Kashmir mochten mich auch gut leiden und ich lernte wirklich viel über Schmuck, teure Uhren und die Gepflogenheiten in diesem Geschäft. 

Es gab jedoch auch so richtig üble Einsätze, in denen ich von 18 Uhr bis 6 Uhr eine Baustelle bewachen durfte, oder eben die Pforte im Raiffeisen Rechenzentrum…

Das lag im, damals ganz neuen Gewerbegebiet München Aschheim. Dort zu arbeiten, bedeutete für mich Wecken um 4:00, einen erfrischenden Spaziergang zur Bahn und dann eben noch mal gute 20 Minuten Fußmarsch von der S-Bahn Haltestelle zu Rechenzentrum. Damals waren die Winter noch wirklich kalt!

Da saß ich dann, eines Morgens, an der Einfahrt, in einem Pförtnerhäuschen. Vor mir zwei Knöpfe. Einen für „Schranke hoch“ einen für „Schranke runter“. Eine Kladde, um die Kennzeichen der Besucher einzutragen und einen kleinen Radiowecker. Mehr gab es nicht.

Es mögen an diesem Morgen vielleicht drei Stunden von meiner Schicht vergangen sein. Auf dem kleinen Radio hatte ich Bayern 4 Klassik eingestellt und es lief der dritte Satz aus dem Konzert für Orchester, Klavier, Cello und Violine Opus 56 von Ludwig van Beethoven. 

Das ist ein Rondo, in welchem zuerst die Violine eine einfache Melodie spielt, in die das gesamte Orchester einfällt. Dann ist das Cello an der Reihe und wieder das Orchester, danach das Klavier und so weiter. Ein himmlisches Zusammenspiel, eine Überlagerung von Stimmen und miteinander wettstreitenden Solisten. 

Auch wenn meine Lage insgesamt nicht so glorios war, fühlte ich mich durchaus glücklich. Dann kam der Hausmeister.

Grauer Kittel, Hornbrille, Hut, eine deutsche Karikatur. Er forderte mich dazu auf, das Radio abzustellen. 

„Warum?“ fragte ich

„Weil I dös sog!“ entgegnete er.

„Ich kann meine Arbeit wirklich auch mit Musik tun“.

„Mogst frech wern?“ Kam es drohend zurück.

„Nun“ sagte ich in klarem Hochdeutsch „Haben Sie gerade Zeit?“

„Warum?“ blaffte er

„Wir haben nämlich zwei Möglichkeiten: Entweder das Radio bleibt an, oder ich verlasse sofort meinen Posten. Bis ein Ersatz für mich kommt sitzt dann erstmal DU auf meinen Stuhl!“

„Wannst dös machst, schmeißen di doch naus bei der Woch und Schließ!“ Kam es zurück.

„Nun“ gab ich zurück „ich möchte keine Arbeit machen, in der mir idiotische Befehle erteilt werden. Auf so einen Job scheiße ich! Also, was machen wir jetzt?“ damit stand ich vom Stuhl auf und wurde etwas lauter.

„Spinnst jetza? Du tuast, wos I sog!“ schrie der Kittel.

„Dann setz dich hin, du altes Arschloch. Viel Spaß!“

Ich genoß kurz das fassungslose Gesicht dieses alten Nazis, griff mir meine Winterjacke und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich habe es gerade auf Google nachgesehen, das waren 11 Kilometer. Ich ging zu Fuß. Es war saukalt, an diesem sonnigen Februarmorgen.

Damals habe ich beschlossen, dass mir niemals wieder in meinem Leben jemand Befehle erteilen darf. Ich war wieder glücklich!

Ein paar Tage später hatte ich einen Termin bei einem Freund meines Vaters. Erfolgreicher Rechtsanwalt im barocken Preysing Palais, gegenüber der Münchner Residenz. Dort saß er, ebenfalls eine barocke Gestalt, hinter einem barocken Schreibtisch, in einem Raum mit gefühlten 5 Metern Luft darüber, bis zur überreich dekorierten Stuckdecke. 

Irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass ich bei ihm einen Job bekommen könnte. Doch er erklärte mir zuerst, dass vor mir im besten Fall 20 Jahre harter Arbeit liegen würden, bevor ich vielleicht 20.000 Mark im Monat verdienen würde. Davon hätte ich jedoch wenig, denn es bliebe mir in dem Fall keine Zeit, das Geld auszugeben!

„Außerdem, warum sollte ich Sie einstellen?“

fragte er.

„Wenn Sie frisch aus dem Referendariat kommen, können Sie bei mir bestenfalls die Papierkörbe ausleeren! Und wenn ich Ihnen dann alles beigebracht habe, dann hauen Sie ab und machen mir Konkurrenz“

„Mal ganz ehrlich, was können Sie?“ 

„Ich kann gut schreiben“

„und?“

„Ich beherrsche vier Sprachen“

„und?“

„Ähhh, ich kann Motoren reparieren“

„Sehr gut!“

Kam es hinter dem Schreibtisch hervor

„Dann können Sie ja etwas mit Ihren beiden Händen machen. Warum tun Sie das nicht!“

Google sagte mir gerade, dass die Kanzlei noch noch immer am gleichen Ort existiert, nur der Name hat sich verdoppelt. Offenbar haben zwei Söhne des alten Herrn den Laden übernommen. Für manche Dinge muss man geboren sein.

Dem Freund meines Vaters bin ich deshalb noch heute dankbar für seine deutlichen Worte. Sie haben meinem Lebensweg eine neue Richtung gegeben. Ich bin seinem Rat gefolgt und wurde erst mal Gebrauchtwagenhändler. Schon bald fuhr ich in einem alten Jaguar zur Uni. Wenn ich es denn überhaupt noch mal tat…

Durch diesen alten Jaguar haben sich dann auf wundersame Weise weitere Möglichkeiten ergeben. Das erzähle ich vielleicht ein andermal… wenn Ihr wollt.

Was ist nun die Moral von dieser Geschichte? Arbeite nicht als Pförtner, wenn du Anwalt werden willst! Doch warum willst du dich überhaupt in ein Muster pressen lassen? Mach einfach das, was du gut kannst und der Rest ergibt sich von selbst.

Was heißt hier Risiko?

Es ist schon merkwürdig: Dort, wo die meisten Menschen ein Risiko fürchten, sehe ich meist eine Chance. Ich ticke in der Hinsicht schon immer irgendwie anders und heute verrate ich, warum das so ist. Risiken einzugehen lohnt sich nämlich, den Mutigen hilft das Glück! Das gilt für alle Bereiche des Lebens, doch ich schreibe hier vorwiegend über die Risiken beim Investieren.

Ich bin verdammt eigensinnig

Nur weil jemand etwas sagt, muss das ja noch lange nicht stimmen! Auch wenn viele das Gleiche sagen, wird die Aussage dadurch nicht automatisch wahrer. Nachplappern hat nämlich zwei riesige Vorteile: Man spart sich die Mühe des Nachdenkens und macht sich nicht zum Außenseiter. 

Vor allem Letzteres wiegt schwer, denn wenn die Mehrheit glaubt, dass sich die Sonne um die Erde dreht, oder dass Impfen vor Schnupfen schützt, bringt es eine Menge Ärger die gegenteilige Meinung zu vertreten. 

Mich stört so etwas nicht, ganz im Gegenteil werde ich mir in solchen Fällen die konträre Meinung umso genauer anschauen. Es ergibt sich nämlich immer ein Vorteil daraus, etwas zu wissen, was andere nicht wissen. 

Wissen ist Macht

Wenn die Anderen Fußball spielen waren, saß ich im Zimmer und habe gelesen und wenn ich mal nicht gelesen habe, habe ich entweder Experimente angestellt, oder irgend etwas zusammengebaut. Mit 13 Jahren hatte ich nicht nur einen Einser in Chemie, ich konnte auch bedeutend wirksamere Sprengstoffe als Schwarzpulver herstellen und eine einfache Fernsteuerung zusammenlöten. 

Dieses Wissen habe ich mir als Autodidakt erworben, denn im Unterricht lernt man so interessante Dinge halt eher nicht. Ich muss gerade innerlich grinsen, wenn ich mir überlege, wie man heutzutage auf meine damaligen Hobbys reagieren würde! 

Mein ganzes Leben lang habe ich immer wieder Neues gelernt und ich hatte umso größere Freude daran, je exotischer dieses Wissen der Allgemeinheit erschien. 

Wer begeistert sich denn schon für mechanische Uhren, Search Engine Optimization, oder Consensus Algorithmen? Nur sehr wenige, doch es lohnt sich.

Kenne dein Risiko

Ich bewundere Piloten, wie sie schwatzen und scherzen, während sie ihre Checklisten durchgehen und eine Menge Schalter betätigen. Um dann, einige Minuten später, ein hunderte von Tonnen schweres Gerät in den Himmel zu ziehen. Ich würde mir das niemals zutrauen.

Die Leute im Cockpit tun es hingegen schon fast gelangweilt. Weil sie sich jahrelang darauf vorbereitet, eine ganze Menge trockener Theorie gelernt haben und sich ständig über die Entwicklung der Technik auf dem Laufenden halten. Sie wissen einfach, was sie tun.

Niemals würde ich bei meinen Entscheidungen auf die Meinung der Mehrheit vertrauen. Erst recht nicht, würde ich mich für etwas entscheiden, was meiner Lebenserfahrung nach nicht stimmen kann. 

Bei Investitionen, die  50% Rendite pro Monat versprechen, sehe ich nicht einmal hin. Unsere Erde ist nicht flach, sie dreht sich um die Sonne und auch die Märkte folgen den Gesetzen der Natur. Was zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es sehr wahrscheinlich nicht.

Aus diesem Grund verbringe ich noch immer einen großen Teil meiner Zeit mit Lesen und Lernen. So bewege ich mich nicht im Blindflug, sondern weiß halbwegs auf was ich mich einlasse. 

Wer arbeitet, hat keine Zeit Geld zu verdienen!

Das hört sich vielleicht etwas arrogant an, daher lasst es mich erklären. 

Zu oft höre ich den Satz: „Ich arbeite so viel, dass ich keine Zeit habe, mich mit Investments zu beschäftigen“. Wer in diesem Glauben lebt, muss sich auf „Fachleute“ verlassen und mit dem leben, was nach Abzug von deren Provisionen, Verwaltungskosten und den allfälligen Steuern noch übrig bleibt. Das ist elend wenig.

Wofür gibst du im Beruf oder Unternehmen dein Bestes, nur um andere die Früchte deiner Arbeit verzehren und verschleudern zu lassen? Es ist völlig unlogisch, dem Erhalt deines erarbeiteten Vermögens keine Zeit zu widmen. 

Es muss nicht in einen full-time Job ausarten, Finanzblogs und gute YouTube Kanäle nehmen dir einen großen Teil der Arbeit ab. Du mußt nur etwas Energie aufwenden, dem Geld etwas Liebe geben.

Was ist, wenn alles futsch ist?

Die Stoiker empfehlen, sich den schlimmsten möglichen Ausgang einer Sache möglichst plastisch vorzustellen. Im Falle von Investments reden wir hier über einen Totalverlust. Wenn du mit der Vorstellung leben kannst, dass das ganze Geld weg ist, hast du auch das Risiko im Griff.

Vor jeder größeren Entscheidung stelle ich mir die Frage, wie stark ein ungünstiger Ausgang mein Leben verändern könnte. Wenn ich nicht mit diesen Folgen leben möchte, werde ich mich anders entscheiden.

Baldiger Tod, schwere Krankheit, Behinderungen , oder Gefängnisaufenthalte sind für mich die Grenze des Zumutbaren. Geht es nur um Geld, bin ich eher entspannt, das wächst nämlich nach.

Begrenze deinen Einsatz

Das hängt eng mit dem vorigen Punkt zusammen. Wenn deine Wette nicht aufgeht und du das eingesetzte Kapital zum Teil, oder sogar ganz verlierst, sollte es dein Leben nicht groß ändern.

Das bedeutet, dass du niemals und unter gar keinen Umständen mit Beträgen spekulieren darfst, die du innerhalb der nächsten Jahre brauchen wirst! Und schon dreimal nicht mit geliehenem Geld. Niemals, nie, never ever!

Gordon Gecko in „Wall Street“ hatte unrecht, Gier ist nicht gut! Zu viel zu wollen, verblendet den Verstand. Wer nur den großen Gewinn sieht, geht in den Blindflug ohne Instrumente. Das kann gut gehen, sehr wahrscheinlich wirst du jedoch am nächsten Gebirgszug zerschellen.

Setze nicht alles auf eine Karte

Wenn du deine Risiken sorgfältig verteilst und deine Wetten gegeneinander ausbalancierst, werden große Vermögensverluste sehr unwahrscheinlich. 

Setze ich zu gleichen Teilen auf Aktien und auf Gold, wird das Edelmetall nicht groß an Wert zunehmen, so lange der Aktienmarkt boomt. Kommt hingegen eine große Krise, steigt sein Wert und wird einen Teil meiner Verluste auf dem Aktienmarkt aufwiegen. Das hoffen jedenfalls Viele.

Es muß durchaus nicht so kommen, ich halte daher weder Aktien noch Gold. Stattdessen (unter anderem) die Kryptowährungen Ethereum und Cardano. Scheitert Ethereum, gewinnt Cardano – und umgekehrt.

Nur ein Vollidiot rennt ins Casino und setzt alles auf die 19. Seine Chance zu verlieren beträgt 1:37. Wer hingegen auf Kombinationen von 50 : 50 Chancen setzt, kann den Abend ohne Verluste verbringen. Mit viel Glück sogar ein paar Chips gewinnen.

Zeit ist Geld

Auch dieser Satz wird allzu gerne mißverstanden. Vermögend wirst du nämlich mit Sicherheit nicht dadurch, dass du jede Minute deines Lebens dem Geld hinterher rennst. So handeln arme Schlucker.

Es geht es vielmehr um den brutalen Effekt, der eintritt, wenn deine Renditen anfangen Renditen zu bringen. Nimm €1.000 und lege sie zu 7% Zinsen pro Jahr an, sie werden sich binnen 10 Jahren verdoppeln. Das ist die Magie des Zinseszinses.

Bei einer Anlage von 1.000 Euro erhalte ich damit jedoch nur die Kaufkraft, denn die Inflation beträgt ebenfalls 7%. Kaufe ich hingegen Bitcoin für den gleichen Betrag, erhalte ich die gleichen Zinsen und habe zusätzlich die Chance, dass sich dessen Wert weiter vervielfacht. Ja, das ist spekulativ, ich halte es jedoch nicht für riskant.

Man kann von Spekulationen leben, sehr gut sogar. Es wird nur in der Regel eine ganze Zeit dauern, bis du so viel Vermögen angehäuft hast, dass du mit diesen Einkünften wirklich rechnen kannst. 

Denke also vorsichtshalber mal lieber in Jahrzehnten. Du hast viel Zeit, denn erfolgreiche Spekulanten werden nämlich verdammt alt. André Kostolany 93 (+), George Soros 91, Warren Buffett 91, Charles Munger 98

Nur wer schon tot ist, lebt ohne Risiko

Der Satz trifft sicher auch nicht jedermanns Humor, deswegen ist er dennoch wahr. Wir kommen nackt auf diese Welt und verlassen sie genauso, das ist unabdingbar. Wer das vergisst, oder verdrängt, ist in meinen Augen ein Narr. Ja, es gibt viele davon.

Die große Kunst des Lebens besteht darin, den Moment des eigenen Abgangs so vorzubereiten, dass dabei möglichst wenig Leid entsteht und dabei so schonend mit dem Vermögen umzugehen, dass es bis zum letzten Atemzug reicht. 

Ich muss nicht der reichste Mann auf dem Friedhof sein. Doch der Gedanke, dass nahezu ein Drittel meines Vermögens dem Deutschen Staat zufallen wird, wenn ich es nicht vorher ausgebe, macht mich geradezu immun gegen Verlustängste.

Warum du bei der Sparkasse bleiben solltest

Wo hat man als „Staatenloser“ eigentlich seine Bankkonten? Wer jetzt an exotische Finanzplätze denkt, liegt gründlich daneben!

Wenn du der deutschen Steuerpflicht dank Abmeldung entronnen bist, spricht nämlich gar nichts dagegen, deine Konten einfach dort weiterzuführen, wo du sie schon immer hattest.

Sonst behaupte ich ja gerne, dass im Ausland alles besser ist, als in Deutschland. Bei den Banken möchte ich jedoch ganz ausdrücklich eine Ausnahme machen, die sind nämlich in Deutschland geradezu herrlich entspannt. 

Konto ohne Wohnsitz

Der größte Vorteil besteht gleich einmal darin, dass diese Konten bereits bestehen! Möglicherweise tun sie das schon seit vielen Jahren, was dir (hoffentlich) eine entsprechende Bonität verschafft hat. 

Dein angestammtes Kreditinstitut weiß jedoch auch, woher dein Geld kommt und wofür du es ausgibst. Eine ganze Reihe von Fragen in Zusammenhang mit der Geldwäscheverordnung und zur Mittelherkunft werden daher erst gar nicht aufkommen. Bei einem neuen Institut fängst du mit alledem bei Null an. 

Ohne Anmeldung und Wohnsitz im Ausland Konten zu eröffnen, ist nämlich gar nicht so einfach und kann in einen wahren Hürdenlauf ausarten. Das liegt auch daran, dass eine deutsche Banklehre immerhin noch eine ernst zu nehmende Berufsausbildung ist. Dieses Ausbildungsniveau ist woanders unerreicht und ich gebe immer wieder gern meine Erfahrungen mit grenzdebilen spanischen und zypriotischen Bankern zum Besten. In den Momenten, in denen ich mich damit herumschlagen musste, fand ich es allerdings nicht so lustig. Inzwischen habe ich in beiden Ländern keine Bankverbindung mehr.

Kontoauszug statt Stromrechnung

Vor der Eröffnung jedes neuen Kontos steht immer das Durchlaufen der KYC (Know Your Customer) und dazu zählt der Nachweis eines Wohnsitzes. In den meisten Ländern gibt es kein Meldewesen wie in Deutschland, die Adresse steht nicht auf dem Personalausweis. Du wirst sie daher mittels einer auf deine Wohnadresse ausgestellten Stromrechnung, oder Wasserrechnung nachweisen müssen. Fehlanzeige bei beliebten Nomadenherbergen wie AirBnB, jedoch auch bei Langzeitmietverträgen laufen die Versorgungsverträge oft weiter auf den Vermieter. 

Neben diesen Verbrauchsrechnungen akzeptieren die meisten Banken und Fintech Plattformen jedoch auch die Kontoauszüge anderer Kreditinstitute als Wohnsitznachweise. Das ist ein weiteres, gewichtiges, Argument dafür deine alten Konten einfach zu behalten!

Dafür solltest du deiner Bank lediglich eine Adresse im EU-Ausland als neue Korrespondenzadresse angeben. Dort sollte auch tatsächlich Post für dich in Empfang genommen werden, in machen Fällen zuerst ein Registrierungsbrief, um die Änderung zu verifizieren. Später dann deine jeweils aktuelle Kreditkarte.

CRS Meldungen ins Leere laufen lassen

Mit deiner Abmeldung aus Deutschland ist deine Steuerpflicht erloschen, auch für deine Bank bist du hinfort Steuer-Ausländer. 

Das bedeutet, dass sie sich im Inland um nichts weiter kümmern müssen, was dich betrifft. Deine Bank wird dich also auch nicht weiter mit Fragen nach Betriebswirtschaftlichen Auswertungen, Bilanzen oder Steuererklärungen behelligen. Im Zweifel bleibt es beim jeweils letzten Stand deiner Bonität.

Deine Kontenbewegungen werden jedoch hinfort im Rahmen des CFC Finanzdatenaustauschs an das Land gemeldet, in welchem sich deine Zustelladresse befindet. Das ist das besonders dann sehr praktisch, wenn du dafür ein Land gewählt hast, in welchem du dich nur selten aufhalten möchtest. 

Deine Banken melden beispielsweise nach Portugal, weil sich deine Korrespondenzadresse dort befindet. In Portugal können die Behörden jedoch nichts mit deinem Namen anfangen, weil du zwischen Spanien und Mexiko pendelst. 

Doch weder Spanier noch Mexikaner werden jemals davon Kenntnis erhalten, weil du dort keine Konten unterhältst. So bleiben deine Transaktionen überall dort verborgen, wo eine Steuerpflicht wegen Aufenthalt oder Lebensmittelpunkt drohen könnte.

Kreditkarte statt Debitkarte

Wenn du ein neues Konto im Ausland eröffnest, wirst du sehr wahrscheinlich erstmal gar keine Kreditkarte bekommen, außer du deponierst einen Betrag in Höhe des gewünschten Monatslimits. 

Mit den Debitkarten, die du teilweise sofort ausgehändigt bekommst, kannst du lediglich über das Guthaben auf dem Girokonto verfügen. Autovermietungen, aber auch den meisten Hotels ist das zu wenig Garantie, sie verlangen eine Kreditkarte zur Absicherung ihrer Forderungen – und der Verfügungsrahmen dieser Karte sollte nicht zu knapp bemessen sein.

So ist es mir auf meiner ersten USA Reise passiert, dass die Minibar verschlossen blieb, weil sich die Autovermietung eine großzügige Kaution reserviert hatte und das Hotel, trotz bezahlten Aufenthaltes, auch gleich noch mal $1.000 sehen wollte, falls ich Durst auf Champagner vom Roomservice bekommen sollte. Ich durfte nicht einmal meine Bank anrufen, damit sie das Limit erhöht. Natürlich gab es auch am Automaten erstmal nichts mehr. Wir hatten zwei sehr sparsame Tage, bis ich meinen Bankberater an den Apparat bekam. Lesson learned!

Deine Hausbank wird in der Regel kein Problem damit haben, dich mit einer kaufkräftigen Karte auf die Reise zu schicken, wenn du die Situation erklärst. Sie wird sich das nämlich über die Gebühren für den Auslandseinsatz bezahlen lassen. Doch das ist es mir wert!

American Express – meine Gesundheitskarte

Wo wir gerade von geballter Kaufkraft sprechen, empfehle ich auch eine Platinkarte von AMEX. Mit €660 Jahresgebühr ist sie zwar nicht gerade billig, doch bei entsprechender Nutzung kommt dieser Betrag über eine Reihe von Vergünstigungen wieder zurück.

Außerdem hat diese Karte kein festes monatliches Limit. Der Verfügungsrahmen errechnet sich, neben einer Reihe anderer Parameter, über die Umsätze der letzten Monate. So habe ich meine AMEX auf ein Limit von €50.000 pro Monat „trainiert“, was eine sehr beruhigende Liquiditäts Reserve für alle Fälle ist. Ich denke dabei nicht primär an die günstige Gelegenheit beim Rolex-Händler, sondern an einen Unfall oder plötzlichen Krankheitsfall. 

Besonders in den USA kann so ein Ereignis zu sofortigen Zahlungsverpflichtungen in fünfstelliger Höhe führen, doch eben nicht nur dort. In nahezu jeder Arztpraxis oder Klinik weltweit steht ein Kartenterminal vor dem Zutritt zum Behandlungsraum.

Bekannte wollten sich in einer Privatklinik in Mexico behandeln lassen und sollten zum Einstand gleich mal $12.500 hinterlegen. Sie wußten nicht, dass die Behandlung in den öffentlichen Krankenhäusern kostenlos ist – doch dazu muss man eben Spanisch können. 

Viele deutsche Versichertenkarten sind im Ausland unbekannt und auch wenn die Versicherung später die Kosten übernimmt, muss die Garantie vorab hinterlegt werden. Bitte daran denken, dass du außerhalb Europas wesentlich stärker in die Verantwortung genommen werden kannst. Großzügige Verfügungsrahmen sind daher kein Luxus.

Wise überweisen!

Natürlich ist deine Sparkasse nicht besonders gut darauf eingestellt, Online-Überweisungen in Mexikanischen Peso durchzuführen. Damit solltest du sie auch nicht weiter belasten, sondern lieber ihren letzten Bankauszug dazu verwenden, um ein Privatkonto bei Wise zu eröffnen. 

Du erhältst eine IBAN in Belgien und kannst per Mausklick Währungskonten in einer Vielzahl von Währungen eröffnen. Dann einfach vom Euro Guthaben umbuchen und schon kannst du mit der giftgrünen Wise Mastercard überall relativ günstig die Landeswährung aus dem Automaten holen. Oder eben auch Überweisungen in dieser in Auftrag geben. Sehr einfach, am Smartphone und zu geringen Kosten.

Ich bin begeistert von Wise und nutze es mittlerweile auch geschäftlich. Mit sechsstelligen Monatsumsätzen, problemlos. 

Willst du dein Wise-Konto für Transaktionen mit Krypto Plattformen nutzen, stelle bitte sicher, dass diese in UK oder der EU lizensiert sind. Mit Binance könnte es immer noch Probleme geben, Coinbase, Kraken etc.. sind jedoch safe.

Crypto: Punkt Com!

Wise hat auch nichts gegen crypto.com, denn die sind nicht nur in allen US-Bundesstaaten lizensiert, sondern eben auch in der EU. 

Auf dieser neuartigen Plattform kannst du nicht nur die meisten gängigen Kryptowerte kaufen, sondern diese auch gegen Zinsen verleihen und bis zu 8,5% p.a. verdienen, wenn du eine genügende Anzahl von den hauseigenen CRO Token hältst. 

Das lohnt sich nicht nur wegen deren zu erwartender Wertsteigerung, sondern auch wegen der Rückerstattung von bis zu 8% auf jede Ausgabe, die du mit der crypto.com VISA Karte tätigst. 

Nimm auch eine dieser Karten mit auf Deine Reise in die Freiheit. Mit meinem Empfehlungslink:

https://crypto.com/app/vx879m7kmz

für die Registrierung bei crypto.com erhalten wir beide $25 in CRO Token geschenkt.

Welche Kryptowährungen werden sich durchsetzen?

Meine Glaskugel habe ich nach dem letzten Kurssturz gegen die Wand geworfen, aus dem Kaffeesatz lesen, soll aber auch funktionieren…

Über die reine Spekulationen hinaus, gibt es zum glück noch ein paar andere Indikatoren, wie die Zukunft aussehen könnte. Bitcoin ist der first mover, die erste funktionierende Kryptowährung überhaupt und sein Kurs hat sich über das Jahrzehnt seiner Existenz exponentiell gesteigert. 

Am 9. Februar 2011 war ein Bitcoin erstmals so viel wert, wie ein US-Dollar, während ich diese Zeilen schreibe muß man für den Kauf eines Bitcoin rund 7.300 Dollar ausgeben. 

Bitcoin hat den höchsten Nennwert und das wird lange so bleiben

An den Gegenwert eines Bitcoin wird in naher Zukunft sehr wahrscheinlich kein anderer Coin herankommen. Sehen wir uns mal die Konkurrenten an, www.coinmarketcap.com liefert die Daten zu über 5.000 verschiedenen Krypto-Projekten:

Marktkapital von Kryprowährungen

Hier ist Bitcoin der absolute Spitzenreiter, was den Gegenwert in Fiatgeld betrifft. Weit abgeschlagen die Nummer 2 auf der Liste, Maker, bei einem Kurs von 325 US-Dollar.

Geht es um das Wertsteigerungspotenzial, bieten Altcoins bessere Chancen

Der Wert eines Bitcoin hat sich seit 2011 um das 20.000-fache gesteigert, um jetzt gerade beim 6.660-fachen zu verharren. Das ist nicht das Ende aller Tage, da ist noch reichlich Luft nach oben. Doch eben nicht grenzenlos. Hier ist eine andere Zahl von Coinmarketcap interessant:

Dieses sogenannte Marktkapital ist das Produkt aus:

ANZAHL x KURSWERT

Derzeit gibt es rund 18.289.812 Bitcoin, multipliziert mit dem Preis von im Moment $6.659 ergibt das eine Marktkapitalisierung von derzeit fast 122 Milliarden US Dollar. 

Aus dieser Zahl läßt sich jedoch auch ablesen, dass die Kursfantasien irgendwann an ihre Grenzen stoßen. Würde sich der Kurs des Bitcoin nochmals um den Faktor 7.000 multiplizieren, würde sein Marktkapital schon einen beträchtlichen Teil des überhaupt existierenden Geldes ausmachen. 

Außer im Fall einer weltweiten Hyperinflation, halte ich das für unwahrscheinlich. 

Wesentlich wahrscheinlicher ist es, dass einige der jetzt noch relativ unbekannten Coins, deren Wert derzeit Bruchteile von Cents beträgt ähnlich fulminante Steigerungen erfahren. 

Multipliziere ich den aktuellen Preis eines CARDANO von 0,3 Cent mit dem gleichen Faktor 7.000 komme ich auf einen Kurs von $210 pro Coin. 

Hoffentlich wird das so kommen, denn ich besitze 60.000 davon. Cardano ist mithin auch mein persönlicher Favorit, was sein Potenzial betrifft. 

Bitcoin oder Shitcoin?

So werden jene Projekte genannt, denen allzu deutlich anzusehen ist, dass nicht viel mehr dahinter steckt, als die Absicht der Initiatoren, sich die Taschen ordentlich zu füllen. 

Die Software hinter Bitcoin und Ethereum ist open source und damit beliebig veränderbar und kopierbar. Im Prinzip kann jeder seinen eigenen Coin erschaffen und mit etwas Marketing und Social Media Skills promoten.

Ein Beispiel dafür, wie so etwas geht, liefert der Doge-Coin, der, ursprünglich als Witz gedacht, bis heute überlebt hat.

Derzeit beträgt sein Marktkapital sage und schreibe 228 Millionen Dollar! Ich halte daran keinen Anteil…

Inzwischen haben sich Kriterien entwickelt, aufgrund derer sich die Projekte relativ leicht analysieren lassen. Pionierarbeit hat dabei die Firma Weiss Ratings geleistet, die als erste ein unbestechliches Rating Modell für Kryptowährungen erstellt hat.

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Ein hoffnungsvoller Blick in den Rückspiegel

Eigentlich ist genau jetzt ein recht guter Zeitpunkt für den Einstieg in die Kryptowelt. In einer globalen Krise hält die Welt den Atem an, Die Kurse sind mal eben um rund 30% abgestürzt, doch das wird mit Sicherheit nicht so bleiben. 

Diese Liste zeigt die Kurse der drei damaligen Top 3 im Dezember 2017, zu finden auf www.coingecko.com

Wenn wir nur dieses Niveau erreichen, ist schon viel gewonnen und doch stehen wir auch dann erst am Anfang einer Entwicklung. Kryptowährungen schaffen die schon lange benötigte Zahlungsebene auf dem Internet. Wir stehen erst am Anfang einer grundlegenden Revolution des Geldwesens.

Die Welt wird nach Corona noch digitaler sein und wir werden schon bald digitale Versionen von Euro und Dollar auf dem Smartphone halten. Umso größer wird die Nachfrage nach freien Alternativem zu den Zentralbankwährungen werden. 

Insbesondere Projekte, die dank Anonymisierung einen digitalen Bargeldersatz anbieten werden, halte ich für sehr zukunftsträchtig. 

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In Gold Investieren

Ist in Gold zu investieren, eine sichere Sache? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. In diesem Artikel nenne ich dir die wichtigsten Voraussetzungen, um erfolgreich auf Gold zu setzen und im Fall der Fälle auch wirklich davon zu profitieren.

Gold hat die Menschen seit jeher fasziniert und für tausende von Jahren war es sowohl universelles Zahlungsmittel als auch Wertspeicher. Auch Papiergeld war bis vor knapp 50 Jahren noch komplett durch Gold gedeckt.

Der US Dollar verdankte seinen Aufstieg zur weltweiten Leitwährung dieser strengen Golddeckung. Doch1971 war damit Schluß und andere Währungen folgten auf dem Fuß. Seither können Zentralbanken die Geldmenge mehr oder weniger beliebig vermehren. Wir haben nur noch Fiat Geld, nach dem lateinischen Ausdruck für “so sei es”.

Spätestens seit der Bankenkrise von 2009 ist das Vertrauen in dieses System zu Recht schwer beschädigt und eigentlich haben wir uns gedanklich bereits mit dem nächsten Crash abgefunden. Niemand möchte ernsthaft in Frage stellen, dass er kommen wird. Lediglich über das “Wann” wird noch argumentiert.

Neben den neuen digitalen Werten wie Bitcoin und Altcoins, die genau vor diesem Hintergrund geschaffen wurden, bieten sich Edelmetalle als klassische Alternative zu Geld und Geldprodukten an.

Goldpreisenwicklung der letzten 20 Jahre
Goldpreisentwicklung der letzten 20 Jahre

Der Goldpreis hat sich im Laufe der letzten 18 Jahre von $300 pro Unze auf knapp $1.800 versechsfacht, das entspricht vereinfacht ausgedrückt einer Zuwachs von durchschnittlich 30% pro Jahr. Dennoch lautet mein erster Rat:

1. Gold ist eine langfristige Investition

Investiere nur Geld, das du innerhalb der nächsten fünf Jahre nicht brauchen wirst. 

Kommt der nächste Crash, wirst du dich über einen schönen Zuwachs wie in den letzten Krisenjahren 2009 bis 2011 freuen können. Darauf spekulieren solltest du dennoch nicht, die Notenbanken könnten sich auch noch eine ganze Weile durchmogeln wie bisher.

2. Investiere nicht auf Kredit

Auch wenn die derzeitige Zinslage die Versuchung aufkommen läßt, solltest du deine Edelmetalle niemals mit geliehenem Geld kaufen.

Das gesamte marode Finanzsystem beruht auf sofortigem Konsum bei aufgeschobener Bezahlung. Dein Gold wird ein Gegengewicht dazu bilden.

Das kann jedoch nur dann funktionieren, wenn du jetzt auf Konsum verzichtest, um später die Belohnung zu erhalten.

Nur Gold ist auch wirklich Gold!

3. Kaufe Gold, kein Papier

Nicht nur Währungen sind künstlich aufgeblasen. Schätzungen zufolge existiert 250 mal mehr Gold in Form von Wertpapieren, als physisch vorhanden ist. Manche behaupten, dass damit der Preis künstlich niedrig gehalten wird.

Der Sinn einer Anlage in Gold ist gerade, dass du damit eine knappe Resource erwirbst. Zertifikate oder Kontrakte sind dagegen nur ein leeres Versprechen.

Sie sind auch dann nicht empfehlenswert wenn versprochen wird, dass sie durch physisches Gold gedeckt sind. Im Falle einer erneuten Finanzkrise könnte nämlich die herausgebende Bank in Zahlungsschwierigkeiten geraten und ihr Versprechen nicht halten können.

Gewinne aus derartigen Finanzprodukten sind auch nur dann steuerbefreit, wenn die Wertpapiere einen Lieferanspruch auf echtes Gold beinhalten. Das hat der Bundesfinanzhof im  Februar 2018 erneut bestätigt. (Az. IX R 33/17). Die Spekulationsfrist beträgt ein Jahr.

4. Dein Gold muss dir auch gehören!

Auch das ist nicht so selbstverständlich, wie es sich anhört. Viele Finanzprodukte versprechen, das Metall für dich in einem Pool zu halten, ohne dir jedoch das Eigentum an konkreten Barren oder Münzen zu übertragen. Mit derartigen Produkten erwirbst du eben kein Metall sondern lediglich einen Anspruch auf die Auszahlung des Gegenwertes in Geld zum aktuellen Tageskurs. 

Das läuft auch dem Sinn einer wertstabilen Investition außerhalb des Geldsystems diametral entgegen. 

Kleiner Goldvorrat
Immer dabei. Gold für 6 Monate Leben

5. Halte einen Teil deines Goldes in kleinen Münzen

Wir wissen nicht, ob die Erwartung der großen Krise Verschwörungstheorie oder reine Angstmache ist. Es ist hingegen historische Tatsache, dass schon öfter Vermögen durch Inflation vernichtet wurden.

In Argentinien ist es ein Dauerthema und gerade erst habe ich in Venezuela erlebt, wie kompliziert der Alltag mit einer extrem instabilen Währung werden kann.

Auch Deutschland hat im letzten Jahrhundert zwei Mal eine völlige Geldentwertung erlebt. Niemand kann dir garantieren, dass so etwas nicht wieder passieren wird. Im großen Chaos der 1920er Jahre hatte schon eine Unze Gold einen enorm hohen Wert.

Ein Kilobarren taugt in so einem Fall natürlich nicht als Zahlungsmittel, nur kleine Einheiten machen als Krisenwährung Sinn. Ich halte zu diesem Zweck etwa 5.000 Euro in kleinen Münzen bereit. Das kleine Beutelchen passt problemlos in die Hosentasche und wiegt etwa so viel wie mein iPhone.

Während der ersten großen Krise, im Lockdown von 2020, habe ich allerdings feststellen müssen, dass auch alle Stellen, bei denen ich Gold hätte verkaufen können, von diesem betroffen waren. Den berühmten Notgroschen solltest du daher besser doch in Bargeld halten.

Münzen wie Krügerrand und Maple Leaf haben den zusätzlichen Vorteil auch als gesetzliche Zahlungsmittel zu gelten. Damit ist ihr Erwerb in Deutschland und vielen anderen Ländern von der Mehrwertsteuer befreit. Außerdem können sie problemlos gehandelt werden.

6. Wo kannst du deinen Goldschatz sicher aufbewahren?

Größere Mengen Gold kannst du natürlich nicht mehr mit dir herumtragen und es ist auch keine so tolle Idee, sie im Garten zu vergraben, falls du überhaupt einen hast. Mein Onkel hatte seine mächtige Bücherwand auf Goldbarren gestellt und das ging Jahrzehnte lang gut. Nicht einmal die Steuerfahndung hat sie entdeckt! Mit genügend Zeit finden Einbrecher aber einfach alles. 

Leider hat auch die Lagerung im Bankschließfach ihre Nachteile. Der Inhalt von Schließfächern ist meist nicht automatisch versichert und damit eine Versicherung im Schadensfall Ersatz leistet, musst du beweisen können wie viel Gold dort gelagert war. Das kann unter Umständen sogar mit Fotos schwierig werden, so dass es sich empfiehlt Zeugen zu haben. Bei aller Liebe zu meinen Mitmenschen, möchte ich persönlich in derlei Dingen Angelegenheiten keine Mitwisser haben. 

Denken wir wieder einmal pessimistisch, dann bleiben bei einer Bankenpleite Gold und weitere Wertgegenstände zwar immer noch dein Eigentum, doch hast du möglicherweise für eine Weile keinen Zugang zu deinem Schließfach. Gerade dann, wenn du es dringend bräuchtest.

Natürlich spricht auch die Möglichkeit staatlichen Zugriffs auf dein Privatvermögen gegen die Lagerung bei Geldinstituten.

singapur skyline
Singapur ist ein sicherer Hafen für dein Vermögen

7. Lagerung bei Spezialunternehmen

Bei einem ortsunabhängigen Lebensstil kommt ohnehin nur die Lagerung bei einem darauf spezialisierten Unternehmen in Frage. 

Diese hat den zusätzlichen Vorteil, dass ich den Kauf und Verkauf von Edelmetallen von jedem Ort der Welt aus online erledigen kann. Wenn ich einen Vorrat an Münzen bei mir trage, spielt es auch keine große Rolle, wie weit es bis zu meinem Tresor ist.

Die meisten dieser Anbieter finden sich in London, der Schweiz und in Singapur. Ich habe mich schon aus Prinzip für einen Standort außerhalb Europas entschieden und halte mein Edelmetall bei der Firma bullionstar in Singapur.

8. Halte dich an die Gesetze

Bedauerlicherweise ist der alte Rechtsgrundsatz der Unschuldsvermutung inzwischen abgeschafft. Besonders dann, wenn es um Vermögenswerte ungeklärter Herkunft geht. 

Das neue Geldwäschegesetz erlaubt dir Goldkäufe mit Bargeld über 2.000 Euro nur noch gegen Vorlage eines amtlichen Ausweises. Der Verkäufer muss die Ausweiskopie zusammen mit dem Beleg über den Verkauf lediglich 10 Jahre lang aufbewahren. Noch besteht keine Meldepflicht für derartige Verkäufe. 

Falls dein Verkäufer jedoch aus irgendeinem Grund geprüft wird, solltest du die Herkunft der Barmittel belegen können. Es mag so gewesen sein, dass Oma 100.000 Euro im Küchenbuffet aufbewahrt hatte, dennoch werden die Behörden dies nicht als einwandfreien Herkunftsnachweis anerkennen und dein Gold beschlagnahmen.

9. Kaufe dein Gold anonym

Auch das geht: Gold gegen Bitcoin

Wer bei früheren Goldverboten und Einziehungen seine Reserven verschwiegen hat, konnte damit rechnen, unentdeckt zu bleiben. In unserer vernetzten Welt sind die Maschen wesentlich enger.

Es ist also besser, wenn niemand in deinem Land von deinem Gold weiß. Noch kannst du im Goldhandel Münzen und Barren bis zum Gesamtwert von 10.000 Euro ohne Ausweispflicht kaufen. Pro Kauf versteht sich. 

Dann hast du jedoch wieder das Problem mit der sicheren Aufbewahrung. Viel eleganter ist es daher z.B. direkt bei bullionstar zur Lagerung in Singapur zu kaufen und mit Bitcoin zu bezahlen. Frag mich einfach, ich helfe dir gerne dabei.

10. Traue niemandem und schon gar nicht deiner Regierung!

„Es ist gefährlich, richtig zu liegen, wenn die Regierung falsch liegt“ Das Zitat von Voltaire hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Auch hier ist die Geschichte des letzten Jahrhunderts voller warnender Beispiele. Auch in Deutschland.

Schon die demokratisch verfasste Weimarer Republik erließ zur Bekämpfung der Inflation Verordnungen, welche nicht nur Gold und Devisenbesitz unter Strafe stellten, sondern auch zur Ablieferung dieser Bestände verpflichteten. Das Ganze wurde mit Razzien und Durchsuchungen durchgesetzt. 

Auch in den USA, dem Mutterland aller Demokratien, erließ Präsident Roosevelt 1933 ein Goldverbot und verpflichtete die Bürger ihre Bestände zum Preis von $24 pro Unze an die Regierung zu verkaufen. In der Folge wurde der Goldpreis bei $35 festgeschrieben. Das Verbot wurde erst nach über 40 Jahren im Jahre 1974 aufgehoben! Bei Zuwiderhandlungen drohten bis zu 10 Jahre Gefängnis.

Das ebenfalls demokratische England verbot seinen Bürgern 1966, Goldmünzen zu erwerben oder mehr als vier Münzen zu besitzen. Alle übrigen Stücke sollten bei der Bank of England abgeliefert werden, welche sie für die Deckung des Pfund Sterling benötigte.

Vor diesem Hintergrund fällt es nicht schwer zu erahnen, welche Verordnungen und Gesetze im Falle einer erneuten schweren Finanzkrise erlassen werden.