Leben in der Dominikanischen Republik

Dein Refugium in der Karibik

Während die Welt verrückt spielt und moderne Demokratien ihren wahrhaft autoritären Charakter offenbaren, habe ich im Norden der Dominikanischen Republik ein kleines Paradies entdeckt.

In der Gegend um Sosúa und Cabarete haben sich bereits rund 20.000 Deutsche niedergelassen. Die Geschichte begann mit jüdischen Emigranten, später wurde der Ort zu einer Hochburg des Billigtourismus. Der Ballermann der Karibik. Doch auch das ging zu Ende, die Bettenburgen stehen inzwischen leer. Jetzt kommen Kitesurfer und zunehmend wohlhabende Ausländer, die sich hier ein Domizil schaffen. Denn es ist ein traumhaft schönes Land.

Ein paar Kilometer landeinwärts der Küstenstraße, erheben sich sanfte Hügel. Die Gegend ist vorwiegend landwirtschaftlich genutzt und ansonsten nahezu unberührte Natur mit tropischer Vegetation. Wem es am Meer zu feucht und zu teuer ist, findet hier reichlich Land, oder Parzellen in bereits erschlossenen Communities.

Die Hügellandschaft oberhalb von Sosua

Viel Freiheit unter Palmen

Es ist nicht nur sehr schön, du kannst hier auch ein derart hohes Maß an persönlicher Freiheit genießen, wie es in Europa schon lange nicht mehr möglich ist.

Wer ohne allzu viele Vorschriften in Ruhe leben möchte, kann es in diesem Land tun, solange er niemandem schadet. Größere Konflikte mit dem Gesetz, sollte man allerdings gerade hier unbedingt vermeiden, die Gefängnisse sollen schaurig sein.

Territorialbesteuerung

Dein Welteinkommen ist der Dominikanischen Republik steuerfrei. Einkünfte aus Kapitalerträgen und Dividenden sind ab dem 3. Jahr zu versteuern. Die lokalen Steuerbehörden kaufen allerdings keine Daten-CDs an.

Waffenbesitz

Auch wenn ich persönlich wenig davon halte, ist Waffenbesitz und die dadurch mögliche Selbstverteidigung ein fundamentales Freiheitsrecht. Für Residenten über 30 Jahre ist ein Waffenschein relativ problemlos zu bekommen. Damit dürfen Kurzwaffen bis Kaliber 38 und sogenannte Riot-Guns (kurzläufige 12” Schrotflinten mit 5 Schuss Repetiermagazin) erworben werden. Größere Kaliber, Langwaffen und automatische Waffen fallen dagegen unter die recht strenge Kriegswaffenkontrolle.

Schulpflicht

Für mich ist das Thema zum Glück Geschichte, für manche von Euch ist es sicher relevant. Es besteht auch in der Dominikanischen Republik Schulpflicht, doch es gibt auch eine rege Szene von Expats, die sich in Homeschooling Initiativen engagiert. Die Behörden stehen dem nicht im Wege.

Wenn die Regierung die Strände schließt, muss man halt seinen eigenen Strand haben!

My Home is my Castle

Lockdown und Quarantäne haben gerade gezeigt, wie wichtig der eigene Lebensraum sein kann. Länder wie Spanien, Kolumbien oder Panama über Nacht zu faschistischen Polizeistaaten mutiert sind und haben ihre Bürger über Monate faktisch unter Hausarrest genommen,

Ich war während der Coronoia sehr froh, dass sich mein hiesiger Lebensraum über immerhin 15 Hektar erstreckt hat. Genug Platz zum Sport machen und zum Grillen mit den Nachbarn. Was auf Privatgrund geschieht, geht die Polizei nichts an und es interessiert sie letztlich auch nicht.

Viel Platz haben ist also die neue Devise! In der Dominikanschen Republik lassen sich selbst große Anwesen sehr günstig erwerben und sogar mieten. In Zeiten zunehmender Kontrolle und Regierungswillkür bekommt das eigene Stück Land einen ganz neuen Stellenwert.

Selbst ein hartgesottener Nomade wie ich denkt ernsthaft darüber nach seßhaft zu werden. In der Dominikanischen Republik.

Wie ist denn das mit der Sicherheit?

Sicherheit und Freiheit vertragen sich nicht wirklich gut. Wo es viel Freiheit (und somit wenig Vorschriften und wenig Polizei) gibt, fühlen sich ängstlichere Zeitgenossen schon mal gerne unsicher.

Doch trotz martialischer Polizeipräsenz, haben sich auf Mallorca, wie in Berlin die Villeneinbrüche gehäuft und es wurden am helllichten Tag Luxusuhren auf offener Straße geraubt. Ich käme auch niemals auf die Idee, in einer Deutschen Großstadt nachts mit der U-Bahn zu fahren, oder durch die verwaisten Fußgängerzonen zu spazieren.

In dem Fall würde ich mich sogar freuen, Uniformierte zu sehen. Doch statt dessen, kontrollieren diese zur Ferienzeit das Tempo in 30er Zonen vor leeren Schulen, oder passen darauf auf, dass niemand mit einem zu alten Diesel in die Stadt fährt. Kürzlich war die Polizei sogar damit beschäftigt, darauf zu achten, dass niemand unberechtigt mit einem Buch auf der Parkbank sitzt.

Auf solche Sicherheit verzichte ich gerne und sorge lieber für mich selbst. In der Dominikanischen Republik gelten für mich daher die gleichen Vorsichtsmaßnahmen, wie überall:

  • Nicht auffallen, Wertsachen verdeckt tragen
  • Einsame Orte auch bei Tageslicht meiden,
  • Nachts keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen
  • Soziale Brennpunkte meiden
  • Sich nachts nur mit Taxi, oder Privatwagen bewegen

Ich bin, toi, toi, toi, noch nie überfallen worden. Weder in Berlin, noch in Mexico. Und wenn es denn, trotz aller Vorsicht, mal passieren sollte: Wer nicht den Helden spielt und höflich Barschaft und Wertgegenstände abliefert, hat sehr gute Chancen unverletzt aus der Sache herauszukommen.

Mal rein wirtschaftlich betrachtet: Für eine Steuerlast von « nur » 30.000 Euro jährlich, könnte man sich in « unsicheren » Ländern schon ziemlich oft ausrauben lassen. Oder eben einen Bruchteil davon für Taxi und Wachpersonal aufwänden.

Auf Google finden sich Berichte über Morde an Deutschen, doch liegen diese schon Jahrzehnte zurück. Tödliche Gewalt gegen Ausländer ist auch hierzulande extrem selten. In den Fällen, in denen sie vorkam, hatten sich die Opfer mit den falschen Leuten eingelassen.

Vor Naturkatastrophen geschützt

Der Norden der Insel Hispaniola, in dem das Gebiet zwischen Sosua und Cabarete liegt, ist durch den bis zu 3.000 Meter hohen Gebirgszug in der Inselmitte vor der Wucht der Tropenstürme geschützt, die sich über dem Atlantik aufbauen.

Auf der Karte ist deutlich zu sehen, dass die Hurricanes zuerst Jamaica, Puerto Rico und den östlichen Teil der Dominikanischen Republik treffen. Bis sie den Norden erreichen, haben sie ihre zerstörerische Kraft verloren.

Die gesamte Region ist seismisch aktiv und Erdbeben sind häufig. In Gebäuden, die nach westlichen Standards gebaut sind, stellen sie jedoch keine besondere Gefahr dar. Man gewöhnt sich daran.